Ein Interview
Es folgt ein Vorabdruck des Spiegelinterviews, welches ein Spiegel-Autor letzt mit mir führte, als unvermeidbare Reaktion auf den bombastischen Erfolg dieses Blogs, der nicht zuletzt in den abertausenden Userkommentaren begründet liegt.
Danke, daß ihr es so weit habt kommen lassen, daß ich mich vor für den Spiegel prostetuiere!!!
------------------------------------------------------------
Er gilt seit dem Ableben Ferdinand Gantensens als die neue Ikone der ironisch-süffisanten Blogwelt und ist zugleich eine der schillerndsten Persönlichkeiten der New Economy. Mit gilou@wurstwaren schuf er ein Makrouniversum humoristischer Art, welches in einem Atemzug mit Namen wie Arthur Stendlhäuser, Friedhelm Jost oder gar Adolf Adolfson genannt werden kann. Doch wer ist dieser gilou in Wirklichkeit. Wer steckt hinter diesem digitalen Konstrukt aus Satire und gehobenem Feuilleton?
Vergangenen Dienstag hatte Spiegelreporter Ottmar Otze Gelegenheit mit dem Autor des Blogs zu sprechen.
Hannover, Linden. Hier in einem alteingesessenen, irischen Pub treffe ich gilou, den ich bisher nur von wenigen Fotos her kenne und der auch sonst wohl sehr zurückgezogen lebt. Mit zwanzigminütiger Verspätung betritt er den Pub, einen schweren Regenmantel übergeworfen, welcher ihm von einer forschen Bedienung sogleich abgenommen wird. Er ist hier Stammgast, das sieht man sofort.
Der strömende Regen hat seine Brille verschmiert, so daß er sie zunächst eine geraume Weile putzen muss, bevor er seinen müden Blick über die Tische mit ihren storchbeinigen Stühlen schweifen lässt und mich entdeckt. Ungeniert nimmt er sein Gebiss aus der Tasche und setzt sich mir schweigend gegenüber. Redselig erscheint er mir nicht, was die tiefen Furchen unter seinen rotunterlaufenden Augen und das wettergegerbte, stoppelbartüberwucherte Gesicht über die Maßen bezeugen.
Spiegel: gilou, sie haben uns gebeten Ihren richtigen Namen nicht zu nennen und stattdessen, wie Sie es in Ihrem Blog tun, das Pseudonym gilou zu verwenden. Zudem bestanden Sie darauf jenes klein zu schreiben. Versuchen Sie dadurch Ihr Privatleben besser zu schützen?
gilou: Wissen sie, wenn man so lange in dem Geschäft des Humors und der Satire beschäftigt ist wie ich und zugleich mit diesem Erfolg, der wohl kaum einem meiner Kollegen zu Teil wird, dann kämpft man zuweilen auch mit den Kehrseiten des Ruhms, die Ausdruck in dreisten Papparazzis, dreckigen BILD-Autoren oder übertriebenem Fankult finden. Ich versuche daher mein Privatleben so weit wie möglich aus den Medien herauszuhalten.
Spiegel: Als sie vor nun beinahe einem Monat mit Ihrem Blog begannen, hätten sie es damals für möglich gehalten in so kurzer Zeit einen solch phänomenalen Erfolg bei den Lesern zu haben?
gilou: Ja, durchaus. Ich habe einfach die Zeichen der Zeit erkannt und bin in eine Lücke vorgestoßen, die sich mir mit dem Tode von Ferdinand Gantensen, Gott hab ihn seelig, offenbarte. Seien wir doch mal ehrlich: Was wir hier in unserem Lande gerade an humoristischer Unterhaltung --oder jene, die sich humoristisch nennen will-- erleben, ist doch mehr als erbärmlich.
Spiegel: Können sie Namen nennen?
gilou: Nein, ich möchte mir keine Feinde machen. Und außerdem möchte ich meine süffisante Munition nicht in einem Spiegelinterview vergeuden.
Spiegel: Sie mussten sich in den letzten Wochen den Vorwurf gefallen lassen lediglich von den geistigen Fehlergüssen Dritter zu profitieren.
gilou: Diejenigen, die das sagen, haben das Prinzip dem wurstwaren zugrunde liegt nicht verstanden.
Spiegel: Ist das alles was sie dazu sagen können?
gilou: Nein, nächste Frage.
Spiegel: Sie gelten in der Szene als Lebemann, ja haben gar ein Playboyimage. Wie kam das?
gilou: Wenn sie auf meine von BILD-Autoren heraufbeschworene, kurzzeitige Liaison mit Kirsten Dunst hinauswollen, kann ich dazu nur sagen, daß unser Verhältnis rein sexueller Natur war und jegliche Verlobungsgerüchte wohl aus den Federn jener Schmierfinken stammen.
Spiegel: Doch wie ich kürzlich Ihrem eben erschienenen Buch "gilou - Nichts als die Wirklichkeit" entnehmen konnte, sind sie seit über fünfzig Jahren scheinbar glücklich verheiratet. Was sagt denn Ihre Frau zu solchen Verlautbarungen?
gilou: Ich liebe meine Frau und das weiß sie. Ihr war jedoch klar, daß eine talentierte Schauspielerin, wie die Dunst eine ist, meiner Karriere durchaus nicht schadhaft sein könnte. Sie kann da zweifellos sehr überzeugend sein.
Spiegel: Soll das heißen Ihre Frau hat Sie dazu überredet die Affäre mit Kirsten Dunst einzugehen?
gilou: In der Tat. Sie ging sogar soweit Kirsten zu uns nach Hause zum Essen einzuladen. Für die Amerikanerin war das dann aber wohl ein wenig zuviel, als sie erfuhr, daß ich verheiratet bin und sieben Kinder habe. Tränenüberströmt reiste sie zurück nach Hollywood. Jetzt dreht sie wieder Filme.
Spiegel: Gibt es noch mehr Frauen denen sie das Herz gebrochen haben?
gilou: Ich glaube nicht, daß ich Kirsten das Herz gebrochen habe. Auch sie war an einem Karriereschub nicht uninteressiert, ist sie doch seit Spiderman 2 auf dem absteigenden Ast. Und viele andere Frauen gibt es da eigentlich nicht, mein Gott was nennen sie viele? Ich bin da sehr wählerisch und lasse mich nicht so schnell um den Finger wickeln.
Spiegel: Aber Frau Dunst hat das scheinbar fertiggebracht.
gilou: Um Himmels Willen, ich will hier nicht mein Liebesleben vor Ihnen ausbreiten, aber wenn sie die Kirsten wirklich kennen würden, könnten sie mich sicher besser verstehen. Auch wenn viele aus meinem Freundeskreis mich immer wieder fragten was ich denn von dieser befleckten Schnalle eigentlich wolle. Dazu konnte ich immer nur sagen: Ihr habt ja keine Ahnung.
Das hat sie dann schachmatt gesetzt.
Spiegel: Nun zurück zu Ihrem Blog. Woher nehmen Sie eigentlich die Ideen zu den Artikeln?
gilou: Hätten Sie mir ein wenig besser zugehört, bräuchten Sie diese Frage nicht zu stellen.
Es sind die Fehltritte Anderer, die mich dazu veranlassen jene durch den Kakao zu ziehen. Aber kommen sie jetzt bloß nicht auf die Idee mich mit solchen Kleingeistern wie Stefan Raab oder Anton Schmunzler zu vergleichen. Meine Recherchearbeit ist mehr als sauber und ich trete auch nur einmal nach.
Blöde Kirsten.
Spiegel: Hängen Sie der US-Schauspielerin etwa immer noch nach?
gilou: Nein. Außerdem ist sie gebürtige Deutsche. Sie sollten lernen sauberer zu recherchieren.
Spiegel: Aber sie sprachen doch selbst vorhin noch von der "Amerikanerin".
gilou: Bla! Ich muss jetzt los. Einen Blogartikel über penetrante, besserwisserische Spiegelfuzzies schreiben.
gilou verlässt ein wenig überstürzt den Pub, ohne jedoch seinen Regenmantel zu vergessen und vorher nocheinmal seine Brille zu putzen. Der ist wirklich ein merkwürdiger Kautz, dieser gilou.
Das Interview führte Ottmar Otze
3 Comments:
Sehr geehrter Herr Otmar Otze,
ich kann Sie nur aufrichtig bemittleidigen, mit einem solch kranken Typen ein Interview geführt haben zu müssen.
So einer gehört eher in ein Gefängniss in China o.ä. als auf die deutsche Gesellschaft losgelassen zu werden.
Vielen Dank, dass Sie sich dafür geopfert haben, mit diesem gewissen gilou über die Abgründe seiner Seele und wohl auch seines Sexlebens (siehe Kirsten Dunst) geredt haben und dieses der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben
Hochachtungsvoll
ihre Bildredaktion
Hallo Bild!
Leider muss ich Sie und die übrigen Leser dieses Blogs darüber in Kenntnis setzen, daß es sich bei diesem Interview um eine infarme Fälschung handelt. Es wurde nämlich nicht von mir, sondern von meinem Zwillingsbruder Friedhelm geführt.
Der Rest stimmt jedoch.
Nur denke ich, daß die Geschichte mit Kirsten Dunst, welche im Übrigen auch ich sehr verehre, ein wenig aufgebauscht wurde.
Da ich gilou persönlich näher kenne, würde ich nicht behaupten wollen, daß es unter Umständen garnicht dazu gekommen ist, daß sie lediglich nur Händchen gehalten haben. Oder auch nicht.
Schenken Sie diesem Schizzophrenen einfach keine Aufmerksamkeit mehr, dann fängt er vielleicht von alleine bald wieder an Stift und Papier zu benutzen, der wahren Form des Schreibens...
Mit freundlichstem Gruße,
Ottmar Otze
Tja, habe ich Ihnen nicht geraten, anstelle zu Spiegel zur Bild Zeitung zu gehen ? DORT gibt es noch guten, ehrlichen Journalismus !
P.S.: Ich bin Journalist bei der Bild, wann haben Sie Zeit für mich ?
Kommentar veröffentlichen
<< Home